
Nach einem sehr guten Winter kam für mich ein schlechter Frühling mit Verletzungen und mentalen Problemen. Trotzdem war ich froh, dass es in Estavayer-le-Lac endlich mit den Rennen weiter ging. Weil die SM und WM vor der Tür standen, war dieses Rennen für mich ein gutes Training und ich war mit dem 16. Rang zufrieden.
Eine Woche später reisste ich mit einem sehr guten Gefühl ins Wallis. Ich hatte die Woche nochmals genutzt um zu trainieren und viel in die Erholung zu investieren. So stand ich am Sonntag motiviert an der Startlinie. Gleich nach dem Start wusste ich schon, dass ich heute einen sehr guten Tag hatte. Als es in den letzten Anstieg ging und ich noch in der Spitzengruppe war (Buchli, Tschopp, Fanger) gab es für mich nur noch ein Ziel, die erhoffte Medaille zu holen. Ich gab im Aufstieg alles und fuhr als dritter über den Berg. Weil ich die Abfahrt nicht kannte, fuhr ich teilweise die langsamere Linie als meine Verfolger. Plötzlich bekam ich auch noch Krämpfe und hatte einen kleinen Sturz.
Immer nur nach vorne schauen, dachte ich, als es auf die letzten flachen zwei Kilometer ging. Ich kämpfte und kämpfte und sah, wie Fanger und Hueginin immer näher kamen. Ich konnte noch 8sec ins Ziel retten und war überglücklich hinter Tschopp und Buchli als dritter über die Ziellinie zu fahren.
Bereits am Dienstag hiess es für mich, weiter nach Wolkenstein, wo bereits am Samstag die Weltmeisterschaft stattfand. Ich wusste, dass es mit der Erholung eher knapp werden könnte, auch weil ich keinen Therapeut dabei haben konnte. Unter der Woche ging ich die Strecke noch etwas besichtigen. Steil, steiler, Sellaronda Hero, dies dachte ich mir beim Besichtigen, doch ich wusste, genau solche Strecken sind für mich und daher war ich sehr motiviert. In der ganzen Woche fühlte ich mich nicht richtig wohl, bis Lukas mit seinen treuen Fans am Donnerstag ankam. Es war Samstag, ein halbes Jahr auf diesen Tag hingearbeitet, jetzt liegt es nur noch an mir umzusetzen. Doch schon im ersten Aufstieg musste ich feststellen, dass die Beine gar nicht wollten, es wurde mir kein Meter geschenkt und es war richtiger „murgs“ den Berg hoch. Ich dachte mir immer positiv bleiben, dass kommt schon noch. Den ersten Berg überquerte ich als 55. und die Beine wollten einfach nicht besser werden. So kämpfte und quälte ich mich über 87km und 4700hm durch und überquerte enttäuscht als 31. die Ziellinie.
Nochmals ein riesiges Dankeschön an die super Betreuung von David, Lena, Rolf, Hans, und Hansueli. Ihr hattet es nicht leicht und ich bin sehr dankbar dafür!!!
Ein riesiges Dankeschön auch an alle, die mit einem Reisecar von Sigriswil aus mich und Susi anfeuern kamen und natürlich auch die ganzen Fans von Lukas, welche auch mich immer wieder die Aufstiege hinauf trieben. Es war einfach nur GEIL!!!!!
Am Sonntag ging meine Reise weiter ins Zillertal. Hier werde ich ab Freitag die Zillertalbikechallenge Etappenrennen bestreiten.