
Nach dem tollen Erlebnis am Swiss Epic mit Philipp hatte ich mich diese Woche sehr gut erholt und freute mich auf das Iron Bike in Einsiedeln, vorallem auch weil ich wusste, dass die Form nach oben zeigte.
Wie gesagt, ich war motiviert, vielleicht auch übermotiviert. Bereits nach 11km (von 101km) am ersten Anstieg griff ich an und kam weg. Doch sie ließen mich nicht gewähren und so nahm ich wieder Tempo raus, so fuhren wir in einer sechsköpfigen Spitzengruppe weiter. Im obersten Teil des Anstiegs zur Sattelegg fuhr ich wieder mein Tempo ohne ans Limit zu gehen, dadurch konnten nur noch Huber und Stutzmann folgen.
Irgendwie war ich nicht bei der Sache und war gedanklich abwesend. So nahm ich in der Abfahrt eine falsche Linie und es haute mich mit dem Oberschenkel auf eine Wurzel. Ich dachte nur „Läck Bobby“ tut das weh, doch es musste weiter gehen.
Im Aufstieg zur Wisstannen konnte ich die Lücke schnell zu Huber und Stutzmann schließen. Doch schon bald bemerkte ich, dass Lukas den Anschluss verloren hatte, so nahm ich im Aufstieg Tempo raus um zu sehen, dass er nicht alleine durch die Fläche düsen muss. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch überzeugt, dass ich im letzten Aufstieg die Lücke nach vorne wieder schließen werde. Ich nahm nun die Fläche mit Lukas in Angriff, wie viel ich ihm dabei helfen konnte, sei dahin gestellt.=) Wir konnten den Rückstand verringern, aber dabei schmerzte mein Oberschenkel immer mehr. Im letzten und längsten Anstieg zum Spirstock hatte ich plötzlich sehr mühe und konnte nicht einmal mehr Lukas folgen. So fuhr ich mein Tempo hoch, kurz vor dem höchsten Punkt holte mich noch Freiburghaus ein und überholte mich in der Laufpassage. Ich hatte aber eine gute Pace und konnte in der Abfahrt in einem kleinen Gegenanstieg fast wieder zu Freiburghaus aufschließen, doch da ging mir wieder einmal am Hinterrad die Luft aus. Ich hatte beim Reparieren sehr mühe und verlor viel Zeit. Anschließend musste ich noch das Hinterrad austauschen. Jetzt war ich völlig nicht mehr bei der Sache, so lief ich in der Abfahrt viel anstatt es einfach zu fahren. Von dort an lief mein Motor nur noch auf dem Trainingsmodus. Ich erreichte das Ziel völlig enttäuscht auf dem 10. Rang.
Dieses Rennen war für mich wieder einmal ein Denkzettel und ich habe viel gelernt. Vielleicht sollte ich auch wieder einmal bei mtbeer einen Technikkurs absolvieren um keinen Platten mehr einzufahren=).
Ein besonderer Moment war es für meinen Teampartner und sehr guten Freund Lukas Buchli. Er bestritt in Einsiedeln sein letztes Marathonrennen in der Schweiz. Ich konnte in den letzten Jahren mit Lukas viele schöne und schlechte Momente erleben, dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken, ich habe von ihm viel gelernt über Balance Fight und Emotion, ich kenne keinen anderen Athlet, welcher das so gut macht, wie Lukas. Für mich verschwindet nicht nur ein großer Spitzenathlet von der Bühne sondern auch ein guter Freund. Lukas du wirst mir auf dem Rennplatz sehr fehlen! Ich hoffe, dass wir noch einige schöne Momente erleben können und wir in Zukunft ein paar Biere zusammen nehmen können, ich vielleicht etwas seriöser als Lukas=)
Ich wünsche dir und deiner Frau Lena alles Gute für die Zukunft.