Ist huber zu stark bist du zu schwach

Ich reiste bereits am Samstag nach Evolène zu den anderen Teamkameraden und Betreuern um an der Schweizermeisterschaft teilzunehmen.  Nach den Besprechungen hatten wir einen angenehmen Abend und genossen die Ruhe vor dem Sturm.

 

Am Sonntag Morgen um 10Uhr fiel der Startschuss für die 62km lange Strecke mit 2660 Höhenmeter. Nach ein paar Meter ging es gleich in die erste Steigung, doch ich bemerkte schon bald, dass ich, nicht wie gewohnt, ein hohes Tempo anschlagen konnte, so überlies ich das Urs Huber. Bereits in diesem Aufstieg konnten sich Huber, Tschopp und ich von den anderen absetzen, aber auch ich musste schon ziemlich leiden und hatte zum Teil mühe den Anschluss halten zu können. So fuhren wir auch den zweiten Anstieg hinauf und ich hatte wieder sehr mühe. Auf der Kiesabfahrt fuhr Huber mit einem Tempo, welchem Tschopp und ich nicht mehr ganz folgen konnten. Wir konnten die paar Sekunden ein paar Kilometer später wieder aufholen. So gingen wir geschlossen in den letzten langen Aufstieg, wo ich immer wieder etwas Mühe hatte, aber trotzdem folgen konnte.

Ich wusste, ich hatte noch einen Joker, denn erfreulicherweise waren ein paar Freunde und Bekannte angereist um mich anzufeuern. Bewusst habe ich ihnen gesagt, wo ihre Unterstützung am wichtigsten wäre. So kamen wir an diese Stelle, das Anfeuern verhalf mir zu Flügel und so nahm ich meinen Mut zusammen und griff an der steilsten Stelle an. Und siehe da, ich konnte eine Lücke zu Huber und Tschopp aufreissen. Währendem Tschopp das Segel strich, kam Huber wieder heran und lies mich stehen. Von diesem Moment an war es ein einsames Rennen, Huber setzte sich immer mehr ab und ich distanzierte mich von Tschopp. Nach einer kurzen Abfahrt ging es nochmals über 400 Höhenmeter auf 2500m.ü.M hinauf, wo ich etwa 1:15min Rückstand hatte. Ab jetzt war es gar nicht mehr toll, das Wetter hatte umgeschlagen und es wurde bitter kalt, zudem fing es an zu schneien. Das machte meinen Fingern gar keine Freude und ich hatte kein richtiges Gefühl mehr, wodurch die letzte Abfahrt zu einer Horrorfahrt wurde. Dadurch verlor ich sicherlich nochmals Zeit, aber ich war froh unten heil angekommen zu sein. Als ich als zweiter über die Ziellinie fuhr, war ich etwas enttäuscht, aber auch erleichtert.

 

Heute sehe ich die Silbermedaille schon etwas anders an und kann mich darüber freuen. Zudem ist es nicht selbstverständlich, dass man an den Titelkämpfen eine Medaille holt und für mich war es bereits die dritte in vier Jahren, aber eben die goldene fehlt mir noch. Ich bin der Meinung, dass mit Huber der richtige Fahrer gewonnen hat, er ist zurzeit der stärkste Marathonfahrer der Schweiz, aber nicht unschlagbar.=) Ich selber kann momentan auch nicht klagen, es läuft in jedem Rennen super und ich fahre konstant vorne mit. Warum es mir so läuft, ist schwer zu sagen, es hat wahrscheinlich viele Gründe. Ich hatte einen guten Winter und konnte sehr gut trainieren. Ich habe ein super Umfeld mit meiner Freundin, welche mir den Rücken frei hält und Josche, welcher mich immer wieder aufs neue Fit macht und super massiert und mein Team, welches mich mit super Material ausrüstet und top organsiert ist für die Verpflegung an den Rennen, mein Trainer Bruno Diethelm der manchmal etwas Geduld mit mir braucht und natürlich noch viele Andere.=) Herzlichen Dank an alle....

 

 

 

Nächsten Sonntag wäre nun die Weltmeisterschaft in Frankreich, ich habe mich anfangs Saison entschieden, dass ich sie nicht bestreite. Dafür werde ich am Bergibike und anschließend am Engadin Bike Giro teilnehmen.

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Hansueli Stauffer

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