
Nach langer Zeit ohne einen Bericht von mir, habe ich für euch ein Update von den letzten Wochen.
Der ganze Winter ist eigentlich schnell erzählt, ich hatte einen guten Winter und konnte viel trainieren. Zudem war ich zwei Mal auf Gran Canaria um Galaţi zu essen, natürlich nur nebenbei =)
Für Ende Februar hatte ich wieder ein Abendteuer geplant, ich fuhr in der Dominikanischen Republik eine 8-tägige Straßen Rundfahrt. Ich hatte jede menge Spass, zudem war es ein super Training für mich. Leider lief es nicht ganz wie geplant und ich war in der sechsten Etappe in einen Massensturz verwickelt. Mein Rennradrahmen war zweimal gebrochen und ich hatte überall Schürfwunden und ein tiefes Loch im Knie. Nachdem ich ein Ersatzrad auftreiben konnte und die Wunden im Spital verarzten lies, fuhr ich noch die nächste Etappe mit. Jedoch die letzte Etappe lies ich sein, weil mir das Risiko bei Regen zu groß war. So reiste ich wieder nach Hause mit dem Gefühl nicht zum Arzt gehen zu müssen. Leider eine Fehlentscheidung, nach einer Woche ohne Training ging ich endlich zum Arzt. Der hatte nur wenig Freude an meiner Wunde, weil ich solange mit dem Arztbesuch gewartet hatte. So hatte sich der Schleimbeutel entzündet und ein Infekt in der Wunde verbreitet. So hieß es noch eine Woche ohne Training und das Knie hochlegen.

Pünktlich mit dem Neubeginn des Trainings hatten mein Trainer Bruno Diethelm und ich das Training völlig umgestellt, was sich bis jetzt sehr positiv auswirkt. Nach einem Aufbau in den letzten Wochen reiste ich letzte Woche mit meiner Freundin nach Girona um an einem 3-tägigen Etappenrennen teilzunehmen, dies hauptsächlichen zu Trainingszwecken und als Materialtest.
Ich hatte keine großen Erwartungen und fuhr einfach darauf los. Ich bemerkte schnell, dass meine Form am Berg schon relativ gut war und konnte mich gleich absetzen. So fuhr ich auf der ersten Etappe (90% Trails) mit einer Minute Vorsprung Richtung erster Saisonsieg. Doch es kam anders, sechs Kilometer vor dem Ziel hatte ich einen Hinterraddefekt und musste über sieben Minuten Zeit verstreichen, so fuhr ich als achter durchs Ziel. Auf der zweiten Etappe war mein Ziel meinen Rückstand auf den 80km und 2000hm wieder wett zu machen. Ich machte ab dem Start das Tempo und fuhr schon bald alleine. Auf dem ersten Berg hatte ich bereits zwei Minuten Vorsprung.

Alles im Griff fuhr ich auf den coolen Trails in Girona weiter. Doch es kam wieder anders, auf den 22 Kilometer zwischen der ersten und zweiten Feedzone hatte ich Probleme. Zuerst hatte ich vorne einen Reifendefekt, dadurch ries es mir den Reifen ab der Felge und ich viel wieder auf mein Knie. Ich konnte rasch weiterfahren und war nur eine Minute hinter dem Spitzenfahrer, doch mein Knie und die Muskelprellung im Oberschenkel schmerzten immer mehr. Egal, ich verlor etwas mehr Zeit und plötzlich hatte ich Mitten im Busch noch ein Hinterrad defekt. Jetzt, was mache ich, dachte ich... Als erstes einmal ein Sponser Riegel essen. So legte ich das Bike hin und ich setzte mich und aß den Riegel. Das mir der Riegel teuer zu stehen kommt, werde ich erst am nächsten Tag erfahren=) Irgendwie und mit viel Glück schaffte ich es zur nächsten Zone, wo ich wie in der Formel 1 einen kompletten Radwechsel vornahm. Ab dort an kam ich wieder in einen guten Rennflow, so gut, dass ich auf den letzten 25km vom 15. auf den 4. Rang fuhr und dabei sechs Minuten schneller war als der Sieger. Freude kam nicht lange auf, mein Knie war in der Zwischenzeit zu einem Ballon angeschwollen. Dank den magischen Hände meiner Freundin und viel Tape konnte ich dennoch die letzte Etappe fahren. Die wollte ich nochmals genießen und freute mich auf die Trails. Schon bald waren wir noch zu zweit und ein wenig später war ich wieder alleine. Durch die Verunsicherung des Vortages fuhr ich etwas zu verhalten in den Trails und so schloss ein Fahrer auf. Ich versuchte nichts mehr, ich wollte wieder einmal meine Sprintqualitäten prüfen und sehen, wie sich mein BiXS Pace so schlägt. Den Sprint konnte ich gewinnen und somit doch noch einen Etappensieg feiern. In der Gesamtwertung ging es knapp her, ich wurde schlussendlich vierter mit ca. 70 Sekunden Rückstand (Riegel sei Dank) =)
Trotzdem war es für mich ein gelungener Event, ich konnte nochmals Material testen und am Bike Abstimmungen machen und vor allem richtig geile Trails fahren. Ein grosses Dankeschön an die Organisatoren und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.
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Koni (Donnerstag, 04 Mai 2017 21:22)
Gratulation Hansueli, super gfahre und e spannende Bricht gschribe!