Solider Start in die neue Saison

Nach meinem Trainingslager in Südafrika war ich froh ein paar Tage zuhause zu verbringen. Ich nutzte diese Zeit um zu arbeiten, Material abzustimmen und ein Wellnesswochenende zu machen. Knapp eine Woche später ging es für mich mit meiner Frau, Marc Stutzmann und dessen Vater Richtung Spanien. Marc und ich hatten uns entschlossen als Training das zweitägige Etappenrennen Volcat Costa Brava zu fahren. Wie jedes Jahr war ich mir nicht sicher, wie fit ich schon bin und hoffte, dass es nicht allzu schlimm sein wird mit der Form. Am Samstag war der Startschuss und schon bald fuhren wir wie die Feuerwehr los, so fand ich mich zu meiner Verwunderung plötzlich mit Tiago Ferreira (Marathon Weltmeister 2017) alleine an der Spitze. So fuhren wir gemeinsam über die ersten Berge. Mit der Zeit hatte ich etwas Mühe und musste Tiago ziehen lassen, aber ich war immer mit unter 30 Sekunden Rückstand unterwegs.

Plötzlich, nach einer Abfahrt, war Tiago auf der Felge unterwegs und so konnte ich die Führung übernehmen. Ab diesem Zeitpunkt fuhr ich gut, aber nicht mit voller Überzeugung, dass ich es alleine durchfahren kann und so fuhr ich fast mit angezogenen Bremsen. Weil Tiago zwei weitere Teamfahrer dabei hatte, bekam er ziemlich schnell ein neues Hinterrad und machte sich mit Hans Beking auf die Verfolgungsjagd von mir. 15km vor dem Ziel hatten sie mich eingeholt, aber ich hatte kein Problem ihrem Tempo zu folgen. So fuhren wir dem Ziel entgegen. Oder vielleicht auch nicht? Weil jemand über Nacht an einer heiklen Passage die Schilder und Bänder weg nahm, fuhren wir so zu sagen in die falsche Richtung. Bis wir dies bemerkten, waren wir schon ein paar Kilometer unterwegs und machten eine Kehrtwendung. Durch dieses Malheur verloren wir viel Zeit. So fuhren wir drei gemeinsam Richtung Ziel, aber an Stelle eines fast sicheren Podestplatzes gab es für mich nur den 11. Rang.

 

Für die zweite Etappe erholte ich mich nur schlecht und ich war schon etwas Müde am Start. Doch ich wollte einen Podestplatz herausfahren und ging motiviert ins Rennen. Schon am ersten Anstieg war ich mit den drei DMT Fahrer alleine unterwegs und alles lief nach Plan. Sie machten das Tempo und zogen mich mit. Nach der ersten Feed Zone war dann fertig lustig, in einem Anstieg bemerkte ich, dass etwas mit meinem Hinterrad nicht stimmte. So schaute ich nach dem Rechten und bemerkte, dass die Felge Risse hatte und eine Speiche gebrochen war. Eigentlich alles halb so schlimm, aber es kostete mich viel Zeit und Motivation. Ich hatte sogar eine richtige Krise, zum Glück kam Marc angebraust und ich konnte mit ihm mitfahren. Kurz vor der zweiten Feed Zone hatte er technische Probleme und musste einen Stopp in der Zone machen. Ich selber fuhr mit einem Spanier weiter, welcher nun richtig Gas gab. So fuhr ich eigentlich den Rest der Etappe ihm nach und fuhr im Schlussteil noch etwas davon, so konnte ich mir den vierten Platz sichern mit knapp 37sec. Rückstand aufs Podest und 1min. 23sek. auf den Sieg. Ehrlich gesagt, war ich sehr erstaunt über die geringen Abstände und war positiv überrascht. Das Volcat Costa Brava war für mich trotzdem ein guter Start in die neue Saison und es hat richtig Spass gemacht hier in Calonge über die Trails zu fahren. 

 

Wir geniessen diese Woche die Sonne von Spanien bevor es am Freitag für drei Tage wieder in Girona an der Girona MTB Challenge weiter geht. Ich freue mich wieder riesig auf drei Tage Trails Trails Trails...

Hansueli Stauffer

CH - 3655 Sigriswil

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